Kater-Tipps

Einen Hangover lindern

Mann benötigt Tipps gegen einen Kater

Einfach gut frühstücken und der Kater ist überstanden? Alkohol in der richtigen Reihenfolge trinken? Tipps und Tricks gegen einen Kater gibt es viele. Doch nur wenige sind tatsächlich sinnvoll. Wir haben die populärsten Tipps unter die Lupe genommen.

Lesedauer 10 Min.
Thema Alkoholismus
Schwerpunkt Gesundheit
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Zu viel Alkohol kann den Organismus ziemlich durcheinanderbringen. Nun gilt es, die Ursachen des Katers zu bekämpfen. Leider ist das gar nicht so einfach. Sie können lediglich den Körper ein wenig unterstützen und versuchen, die Symptome ein wenig zu lindern.

Kater-Tipps

Es scheint eine Vielzahl an Tipps und Tricks gegen einen Kater zu geben. Wirklich wissenschaftlich zu belegen sind jedoch nur wenige.

Tatsächlich finden sich im Internet hunderte Seiten mit den „10 besten Tipps gegen den Kater“. Bisweilen sind diese Tipps kaum nützlich und trotzdem stößt man immer auf dieselben Tipps: Duschen, Pfefferminzöl und andere natürliche Hausmittel. Diese Tipps mögen teilweise sinnvoll sein und ein wenig Linderung verschaffen, wirklich beseitigen lässt sich damit ein Kater jedoch nicht.

Bevor Sie sich also durch die „12 besten Tipps gegen den Kater“ arbeiten, versuchen Sie es zunächst mit folgenden einfachen Dingen:

  • Fenster auf, Vorhänge zu. Viele Ratgeber empfehlen einen langen Spaziergang an der frischen Luft. Super, wenn Sie das schaffen. Allerdings reagieren viele verkaterte Menschen empfindlich auf Licht und Geräusche. Ein Spaziergang mit flauem Magen, Schwindel und Übelkeit ist womöglich nicht realistisch.
  • Frühstücken Sie. Lassen Sie sich dabei Zeit und achten Sie auf leicht bekömmliche Speisen. Es muss nichts Besonderes sein, essen Sie was Ihnen schmeckt – vermutlich ist ihr Appetit ohnehin nicht besonders groß. Wenn Sie die Auswahl haben: Lieber salzig statt süß.
  • Versuchen Sie nach dem Essen zu schlafen. Nach einer langen Nacht, unruhigem Schlaf und einem Kater am Morgen haben Sie vermutlich einigen Schlaf nachzuholen. Nutzen Sie das erste Aufwachen, um Ihrem Körper das wichtigste zu geben: Flüssigkeit, Nahrung und frische Luft. Ist der Körper versorgt, spricht nichts gegen ein wenig Schlaf und Erholung.
  • Ein sogenanntes „Konterbier“ oder „Reparaturseidl“ mag kurzfristig etwas Erleichterung verschaffen, ist in den meisten Fällen aber nicht sinnvoll.

Katerfrühstück

Das Katerfrühstück ist scheinbar der Schlüssel zum Erfolg: Hunderte Rezepte für das perfekte Katerfrühstück finden sich im Internet. Die verschiedenen Hausmittel sind häufig von Land zu Land unterschiedlich. Dementsprechend variantenreich kann ein Katerfrühstück ausfallen: Vom veganen Anti-Kater Drink bis hin zur Anti-Kater-Tortilla finden sich allerlei Vorschläge.

Doch hilft ein Katerfrühstück tatsächlich? Klar, ein gutes Frühstück ist immer eine gute Idee. Aber hoffen Sie nicht zu sehr auf die versprochene „Anti-Kater“-Wirkung. Die einzelnen Rezepte mögen zwar sehr unterschiedlich sein, wirklich „besser“ ist jedoch keines. Halten Sie sich bei der Wahl des Frühstücks einfach an folgende Regeln. Das Katerfrühstück sollte:

  • magenschonend sein
  • Mineralstoffe, Salze und Vitamine enthalten
  • mit ausreichend Flüssigkeit zu sich genommen werden

Populäre Anti-Kater Speisen wie Sauerkraut oder Rollmops helfen nur indirekt: Sie regen das Trinken von Wasser an und helfen so den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.

Konterbier und Reparaturseidl

Ein altes Hausmittel gegen den Kater ist das Trinken von Alkohol. Ein Bier am Morgen soll die Symptome lindern, man spricht vom „Konterbier“ oder „Reparaturseidl“. Tatsächlich ist die Wirkung des Konterbiers denkbar, zu empfehlen ist es aber trotzdem nicht.

Der Körper baut zunächst Ethylalkohol ab, danach den schädlicheren Methylalkohol. Es wird angenommen, dass die Abbauprodukte des Methylalkohols besonders stark zu einem Kater beitragen. Durch das Konterbier wird nun dem Körper wieder Ethylalkohol zugeführt, der Abbau des Methylalkohols soll dadurch verzögert werden.

Allerdings verspricht das Konterbier nur kurzfristige Besserung: Früher oder später muss der Methylalkohol abgebaut werden, man kann lediglich den Zeitpunkt verzögern. Zusätzlich führt der Alkoholkonsum zu einem erneuten Flüssigkeitsverlust, verschlimmert also die Symptome des Katers zusätzlich.

Tatsächlich ist die beste Methode gegen einen Kater, erst gar keinen zu bekommen. Weniger Alkohol wäre klarerweise sinnvoll, aber nicht unbedingt realistisch. Wie kann also einem Kater vorgebeugt werden?

Einem Kater vorbeugen

Um einem Kater optimal vorzubeugen, gilt es die Ursachen zu bekämpfen. Die besten Tipps, um erst gar keinen Kater zu bekommen sind daher:

  • Trinken Sie qualitativ hochwertige Getränke. Sie enthalten weniger Fuselstoffe und Methanol und produzieren daher beim Alkoholabbau weniger giftige Abbauprodukte.
  • Essen Sie ausreichend. Dadurch vermeiden Sie eine Reizung der Magenschleimhaut und verzögern die Aufnahme des Alkohols.
  • Trinken Sie ausreichend nicht-alkoholische Getränke. Bestellen Sie sich beispielsweise zu jedem alkoholischem Getränk einfach ein Glas Wasser. Wenn Sie ausschließlich alkoholische Getränke konsumieren möchten, trinken Sie vor dem zu Bett gehen noch ausreichend Wasser.
  • Trinken Sie langsam und dehnen Sie den Konsum auf längere Zeit aus. Damit vermeiden Sie hohe Alkoholspiegel.
  • Achten Sie auf Ihre Trinkgewohnheiten und beobachten Sie, wie Sie auf die jeweiligen Getränke reagieren. Manche Menschen vertragen bestimmte Inhaltsstoffe nicht, beispielsweise Tyramin in Rotwein. Auch süße Getränke können den Kater verschlimmern.
  • Akzeptieren Sie Ihre eigenen Grenzen. Manche Menschen vertragen Alkohol schlechter, benötigen mehr Schlaf oder reagieren auf Mischkonsum sensibel.

Bier auf Wein

Bier auf Wein, das lass´ sein - Wein auf Bier, das rat ich dir“ ist ein häufiger Ratschlag, um einen Kater zu vermeiden. Doch funktioniert er auch?

Tatsächlich hat die Reihenfolge, in der die alkoholischen Getränke konsumiert werden, keinen Einfluss auf den Kater danach. Weder die Stärke der Symptome noch die Auftrittswahrscheinlichkeit des Katers werden durch die Reihenfolge der Getränke verändert.

  • Handbuch Alkohol – Österreich, 3. Auflage
Redaktionelle Bearbeitung: Benjamin Slezak
Erste Veröffentlichung:
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